Sonntag, 31. Mai 2009

25. – 26.5.09 Thai elephant conservation center

Morgens um 7 Uhr erreichte ich wie verabredet das Büro von Surachit, wo in der folgenden halben Stunde auch meine Reisegefährten für diese Woche eintrafen: Surachit, drei Kollegen Kiri, Phon, Winai, drei Kolleginnen Om, Jui, Tim und der Fahrer ein.


Wir fuhren mit einem Van Richtung Norden. Erstes Reiseziel war das Thai elephant conservation center in Lampang süd-östlich von Chiang Mai (www.thailandelephant.org). Dort trafen wir den Leiter des Centers, den dort angestellten Tierarzt, eine Vertreterin einer Organisation für den Schutz von Elefanten und einen Engländer in Begleitung von zwei Thailänderinnen. Ziel der Sitzung war es, einen Katalog mit Kriterien für die Zertifizierung von Elefantencamps in Thailand zu überarbeiten, welche das Team von Surachit zusammengestellt hat.


Frustriert stellte ich fest, dass ich die thailändische Sprache immer noch nicht genug gut verstehe, um solchen Diskussion zu folgen. Deshalb gönnte ich mir nach der Kaffeepause einen Rundgang durch das Camp.

Ein Teil der rund 60 Elefanten werden hier für eine Show eingesetzt, bei der ihre Fähigkeiten beim Holztransport demonstriert wird und einzelne Tiere ihre angeblichen künstlerischen Fähigkeiten mit (andressiertem) Malen und Musizieren unter Beweis stellen müssen.



Natürlich kann man sich auf einen Elefantensattel setzen und durch die Gegend reiten. Spezieller ist hier er Einsatz von Elefanten zur Therapie von autistischen Kindern werden. Wer mehr Erfahrungen mit Elefanten machen will, kann ein- bis zehntägige Kurse (Homestays) buchen, in denen der Umgang mit Elefanten gelehrt wird.

Elefanten sind schlechte Futterverwerter. Sie vertilgen täglich rund 250 kg und produzieren daraus dieselbe Menge faserrreichen Kot. Bei 60 Tieren kommen dermassen grosse Mengen zusammen, dass das Management einiges einfallen liess, um aus diesem Abfall ein handelbares Gut zu machen. Ein grossteil des Kotes wird kompostiert und Sackweise als Dünger verkauft. Aus einem kleineren Teil wird als besonderes Souvenir Papier hergestellt.
Mit den Einnahmen aus diesen Aktivitäten (ein zehntägiger Homestay kostet ca. 35000 Baht) wird ein Spital für verletzte und kranke Elefanten finanziert.

Die Sitzung dauerte über drei Stunden, schien aber sehr konstruktiv zu verlaufen. Alle Anwesenden sind sich offenbar einig, dass eine vernünftige Zertifizierung im Interesse der seriösen Camps und der von ihnen gehalten Tiere ist.

Nach getaner Arbeit fuhren wir gemeinsam in ein Restaurant. Zu unserem Bedauern beschlossen der Engländer und sein Team allerdings, gleich in ihr Hotel zu fahren. In guter Stimmung wurden fleissig diverse Köstlichkeiten bestellt. Spasseshalber wurde dem Falang (mir) ein Gericht mit Krokodilfleisch angeboten. Neugierig auf dessen Geschmack nahm ich dankend an. As ich dann einen Schluck vom bestellten Ananasdrink nahm, stellte ich fest, dass mir statt dessen Bier mit Eis serviert wurde. Es war nicht das einzige Bier heute Abend und ich konnte feststellen, dass die Thais – entgegen den Behauptungen eines Freundes – unsere Witze sehr wohl verstehen. Jedenfalls konnte ich mit dem Leiter des Elefantcamps mithalten, wenn es darum ging, die Gesellschaft zum Lachen zu bringen.

Am nächsten Tag wurden in einer weiteren Sitzung die überarbeiteten Standards mit den Vertretern eines halben Dutzends weiterer Elefantcamps. Wieder wurde lange aber konstruktiv über Themen wie maximale Arbeitszeiten, die Notwendigkeit eines Stalles, Versicherungspflicht usw. Der Engländer – sein Name ist John – spielte dabei eine besonders aktive Rolle. Er verstand offenbar die thailändischen Voten, sprach aber selber recht rücksichtslos in sehr schnellem Englisch, weshalb ihn viele der Anwesenden nicht verstanden.

Nach einiger Zeit setzte ich mich wieder ab, schaute mir die Elefantenshow und die Papierproduktion an und studierte ein paar Seiten in meinem Thai Lehrbuch.

Nachdem die Diskussion erfolgreich war, setzten wir uns wieder in den Van und fuhren weiter Richtung Norden. Denn am nächsten Tag sollen die Erhebung der Standards gleich in zwei verschiedenen Camps ausprobiert werden.

Nach einer längeren Suchfahrt entschied sich die Gruppe endlich, das Nachtlager in einem Ferienressort der unteren Preisklasse auf zu schlagen. Ich freute mich besonders auf einen Sprung in den Pool, denn seit der ersten Woche in Thailand hatte ich keine Gelegenheit mehr dazu.


Doch zuerst wurde ausgiebig gegessen. Danach erklärte ich Om das Programm, welches ich ihr und ihrem Mann zusammengestellt hatte für die Sechs Stunden, welche sie nächste Woche in Zürich verbringen werde. Beim anschliessenden Lesen meiner E-Mails erfuhr ich von den Freunden in Hat Yai, dass Surachit in einem Thailändischen Internetforum einen Bericht über unsere erste Reise veröffentlicht hat (http://www.siamensis.org/board/12190.html). Und aus der Schweiz erreichte mich die erfreuliche Nachricht, dass ich nächstes Jahr einen Freifachkurs Therrarienkunde durchführen kann. Das Beantworten der E-Mails und mein Blog brauchten so lange, dass ich das Schwimmen auf morgen verschob und in mein Zimmer ging, in welchem bereits kräftig geschnarcht wurde.

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