Mittwoch, 22. April 2009

22.4.09, Prince of Songkla University

Nach einer sehr erholsamen Nacht im eigenen Zimmer stand ich etwas zu spät auf. Paul trieb seine trödelnden Töchter schon zur Eile, damit er sie rechtzeitig zur Schule bringen konnte. Ich konnte knapp eine halbe Tasse Kaffe trinken, als es los ging.

Nachdem die Ladys abgeliefert waren, fuhren mit Fahrrädern auf schmalen Betonstegen einem Klong entlang, von dem aus mir Paul innerhalb einer guten Stunde rund drei Dutzend Vogelarten zeigte.


Nach einem späten Frühstück, packte ich meine zwei Rücksäcke – meinen Schiffssack durfte ich bei Schwyzers deponieren – und fuhr mit dem Taxi an den Flughafen. Boarding und Flug verliefen reibungslos. Sogar die beiden Schweizer Taschenmesser in meiner Hose durfte ich mit an Bord nehmen und das pfeifende Geräusch des Metalldetektors wegen den Kopfhörern in meiner Hemdtasche schien niemanden zu interessieren.

Am Flughafen Hat Yai verzichtete ich auf die Dienste teurer Taxis. Ein stinkender Songthew (Kleinlaster mit zwei in Fahrtrichtung verlaufenden Sitzbänken auf der Ladefläche) brachte mich mit kratzenden Geräuschen des Getriebes auf Umwegen vor die Universität.


Dort brauchte ich noch drei Handyanrufe, bis mich Fon - eine Studentin von Sara – fand und mit ihrem Motorrad zu meiner Unterkunft brachte. Ich mietete mich für 2 Monate in einer Studentenunterkunft ein, weil dies wesentlich günstiger kommt, als wenn ich 14 einzelne Tage buche und fuhr mit Fon zurück zum Büro von Sara.


Dort wurde ich Saras Gruppe vorgestellt. Sie besteht aus etwa einem dutzend junger Leute, die sich ein typisches Uni-Büro teilen. Die Mehrheit ist weiblich und stammt aus Thailand. Eine Frau ist Amerikanerin und mein Nachbar Pushpa kommt aus Nepal. Ich wurde freundlich empfangen und erhielt sogar einen eigenen Arbeitsplatz.

Ein erstes Gespräch mit Dr. Sara brachte noch keine konkreten Resultate. Er war in Eile und ich musste ihm zuerst das Ziel meines Aufenthaltes erklären. Deshalb vereinbarten wir eine zweite Sitzung am nächsten Morgen.

Zurück im Gruppenbüro versuchten wir erfolglos, meinen Laptop ins WLAN der Uni einzuloggen. Danach erklärte einer, wie man mit dem Klettermaterial Bäume erklimmt. Ich kam mit Puschpa dem Nepalesen ins Gespräch. Er arbeitet mit Flughunden, die Blüten bestäuben und versprach mir, ich könne ihn bei seiner Feldarbeit begleiten.

Er nahm mich auch mit zum Abendessen ins Foodcenter. Dort füllte sich unser Tisch allmählich mit einem Indonesier, einem Bengalen, einem Inder, einem Chinesen und natürlich einem Thailänder. Gesprächsthema war der massive Frauenüberschuss in Südostasien und das Problem, dass Freundinnen viel Zeit und Geld beanspruchen.

Nach dem Essen begleitete ich Pushpa auf eine kleine Exkursion auch dem Campus Gelände. Er probiert gerade einen tollen Fledermausdetektor aus und zeigte mir einen Baum, dessen „pünktlich um 8 Uhr“ – sie kamen 7.45 – von seinen Flughunden besucht wurden. Recht aufgeregt zeigte er mir, wie die Tiere kurz die Blüten anflogen, um dann in einem benachbarten Baum zu landen, um die Nahrung herunter zu schlucken. Er will möglichst viel Wissen über Fledermäuse ansammeln, um damit in Nepal die Fledermausforschung auf zu bauen.

Zurück in meinem Zimmer traf ich meinen ersten Untermieter. Eine prächtige Schabe sass mitten im muffigen Bad und als ich sie tot schlug, bedauerte ich, dass ich keine meiner Vogelspinnen dabei habe. Mit der inzwischen eingekauften Chemie sagte ich den anderen Mitbewohnern den Kampf an und riskierte damit, dass meine Reinkarnation von Filzlaus auf Darmparasit degradiert wird.

21.4.09, Nice Place – Beam me up taxidriver.

Heute Morgen erwachte ich schweissgebadet, mit Brummschädel und steifem Nacken. Während Chin am Boden weiter schlief, packte ich meinen grossen Ruck. Nachdem Chin um acht endlich aufgestanden war, musste plötzlich alles sehr schnell gehen. Denn er erhielt einen Anruf von seiner Firma, dass er heute Morgen ein Treffen mit einem wichtigen Investor habe.

Damit er möglichst rasch in sein Büro kam, Stieg ich mit meine beiden Rucksäcken und dem Schiffssack in ein Taxi und fuhr zu Paul Schwyzer. Er ist – sein Name lässt das vermuten – Schweizer, wohnt zusammen mit seiner Familie in Bangkok und hat mir die Kontakte zu Surachit und Sara vermittelt.

Als wir durch das bewachte Eingangstor des Moo Baans (Wohnsiedlung) Perfect Place fuhren, traute ich meinen Augen nicht. Vor mir lag ein Quartier voller schmucker Einfamilienhäuschen mit gepflegten Vorgärten. Mir war, als sei ich soeben in eine andere Welt gebeamt worden. Vor einem dieser Häuschen empfing mich der freundliche Schweizer, mit dem ich mich sofort glänzend verstand. Er ist Agronom und passionierter Ornithologe. Seine Frau arbeitet an der Schweizer Schule in diesem Moo Baan als Lehrerin für Naturwissenschaften. Trotz Nackenschmerzen quaselte ich Paul den halben Morgen lang die Ohren voll. Er ist Agronomie und hat auch an einem Schweizer Gymnasium Biologie unterrichtet.

Am Mittag holten wir seine beiden Töchter von der Schule ab. Die beiden 4 und 6 jährigen Blondinen sind sicher die absoluten Blickfänge für Thais. Paul zeigte mir das Schulhaus, stellte mich ein paar Lehrpersonen vor und lud mich zum Mittagessen in der Schulkantine ein.

Am Nachmittag gönnte ich mir eine Stunde Schönheitsschlaf und am Abend liess ich mich von Familie Schwyzer zum Nachtessen in einem traumhaften Restaurant einladen. Pauls Frau Helle ist eine passionierte Lehrerin. Wir erzählten uns viel über unsere Berufserfahrungen und stellten bald fest, dass Helle die externe Bewerberin war, welche in die engere Auswahl kam, als meine Stelle an der Kantonsschule Sursee ausgeschrieben. Natürlich bin ich froh, dass ich damals von meinem Heimvorteil profitierte. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass Helle eine hervorragende Alternative gewesen wäre.

20.4.09, Meet Surachit

Aus Rücksicht auf meine angeschlagene Gesundheit (Fieber, Kopschmerzen, Husten und laufende Nase) ging ich diesen Tag langsam an. Ich setzte mich ins Paragorn und schrieb die letzten drei Blogs.

Danach machte ich mich auf den Weg zu Mr. Surachit Waengsothorn dem Hauptpaten meines Weiterbildungsurlaubes. Er arbeitet am Thailand Institute of Scientific and Technological Research (TISTR) im Bereich Naturschutzund Erforschung einheimischer Kleinsäuger und versprach mir vor einem Jahr, dass ich ihn auf seinen Expeditionen begleiten kann. Um ihn um 14 Uhr in seinem Institut zu treffen, empfahl er mir, ich soll in ein Taxi einsteigen, seine Nummer wählen und das Handy dem Taxifahrer geben. Weil ich jedoch keine Lust auf eine stundenlange Staufahrt durch die Innenstadt hatte, bat ich ihn mir zu sagen, von welcher Station der Schnellbahn (Skytrain oder Metro) ich am besten ein Taxi nehmen soll.

Auf seinen Rat hin fuhr ich bis zur Endstation Mo Chit des Skytrains (gleich neben dem grossen Wochenendmarkt im Norden). Die anschliessende Taxifahrt über 5 km. dauerte eine volle Stunde. Wie steht es so schön in meinem Thaibuch: Rot tit maak, thuk wan. Doen ma rheo. (Viel Stau. Zu Fuss ist man schneller.)


Ich traf Surachit in seinem fensterlosen Büro voller Vitrinen und Archivschränken mit konservierten Säugetieren. In beinahe perfektem Englisch, erläuterte er mir das bevorstehende Programm:

Ich soll so bald wie möglich nach Hat Yai (Südthailand) zu Sara Bungrungsri. Er leitet eine Gruppe an der Prince of Songkla University, die sich unter anderem mit der Rolle Blüten bestäubender Fledermäuse für den Obstanbau befasst. Sara lud mich als mein zweiter Pate ein, seine Gruppen bei ihrer Feldarbeit zu begleiten.

Vom 11.- 17. Mai nimmt mich Surachit dann mit nach Lop Buri. Dort lebt eine Fledermausart (Hipposideros halophyllus). Von der man erst sehr wenig weiss. Momentan geht es vor allem die Gefährdung dieser Art abzuklären.

Vom 25 – 29. Mai geht es dann nach Lampong in der Nähe von Chiang Mai in ein grosses Elefanten-Camp. Surachit will ein Zertifizierungssystem für die Qualität der rund hundert Elefanten-Camps in Thailand entwickelt. Damit soll in Zukunft sicher gestellt werden, dass alle Camps art- und umweltgerecht betrieben werden.

Voraussichtlich vom 15 – 20 Mai sind wir dann in der Region Phuket für ein Biomonitoring. Surachit verfügt offenbar über sensationelle Artenkenntnisse. Er will die Säugetier-, Reptilien- und Vogelarten eines bestimmten Gebietes erfassen.

Berauscht von diesem tollen Programm fuhr ich zurück zur Mo Chit Station. Diesmal nahm ich den weissen Van, der mich zu einem Sechstel des Taxi-Preises in einer viertel Stunde ans Ziel brachte. In einem Internetkaffee buchte ich für Mittwoch Nachmittag einen Flug nach Hat Yai (beschämende 2000 Baht = 70 sFr). Ja Leute – so weit ist der einstige Umweltaktivist herunter gekommen. Der Hades für Oeko-Schweine ist mir nun wohl gewiss, falls ich nicht mit einer wiedergeburt als Filzlaus bestraft werde.

Den Abend verbrauchte ich mit Chin und Yui. Wir kurvten ewig durch die Strassen, bis sie sich für ein Restaurant entscheiden konnte und Dr. Yui machte mir und Chin Vorwürfe, dass ich trotz meiner angeschlagenen Gesundheit nicht im Bett liege. Dabei machte Chin einen noch schlechteren Eindruck als ich. Schliesslich sass er über das Wochenende gut 12 Stunden hinter dem Steuer, hatte einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich und musste uns dennoch unfallfrei durch das Verkehrschaos von Bangkok chaufieren.

Endlich zu Hause angekommen, schlief er uverzüglich auf dem Fussboden vor dem Fernseher ein, wo er auch bis zum anderen Morgen liegen blieb. Ich telefonierte noch aqusgiebig mit Fabian und Oo, Wusch mein verschwitztes Hemd, duschte und sackte schliesslich ebenfalls erschöpft ab ins Land der Träume.

Montag, 20. April 2009

19.4.09: Fischwasser und fuck up your name

Morgens um fธnf wachte ich mit unangenehmen Gefuehlen auf. Mir war speihuebel und auf dem Klo verliessen mich die in den letzten drei Tagen angesammelten unverdaulichen Resten meiner Speise in zunehmend fluessiger Form. Als mich leichter Schwindel erfasste und das typische Kribbeln in den Fingern began, schleppte ich mich auf mein Bett, um dort in Wธrde zu sterben. Zu meinem Glueck hatte der Sensemann gerade Feierabend, so dass ich mich nach einer Stunde wieder aufrappeln konnte um im Frธhstธcksraum ein Kaffee und zwei Toastbrote zu essen. Mit meinen inzwischen fast perfekten Thaikenntnissen bestellte ich eine Flasche Wasser, worauf mir die Serviertochter ein Beutelchen Zucker (nam tan) brachte. Als ich ihr freundlich erklaerte, dass ich eigentlich eine Flasche Fischwasser (nam pla) bestellen wollte, meinte sie lachend, ich soll lieber eine Flasche Wasser (nam plao) trinken.

Mit sehr flauem Gefuehl im Bauch, Brummschaedel und weichen Knien fohr ich mit chin und Pra Chuap Richtung Erawean Nationalpark. Hier befindet sich einer der beliebtesten Wasserfaelle Thailands.

Nach einem Abstecher zum Damm des Stausees, fuhren wir zum Wasserfall. Er besteht aus sieben Stufen. Die unteren werden vor allem von thailaendischen Familien belagert. Der Clip Am Ende dieses Posts gibt die Stimmung dort recht gut. Beachtet die Aufschrift auf dem Schild und dass Pra Chuap die herrliche Ruhe an diesem Platz lobte.


Bei den mittleren Stufen baden nur wenige, weil dort Fische leben, die ganz wild auf menschliche Hautschuppen sind. Wir nutzten die Gelegenheit fuer eine ausgedehnte Pedicure.



Ich trieb meine beiden Freunde bis zur fuenften Stufe, wo der Anteil der Farangs wesentlich groesser ist. Dort goennte ich mir ein erfrischendes Bad.



Mit Pra Chuap verstand ich mich praechtig. Er will besser englisch lernen und (obwohl bereits verheiratet) Europaeerinnen kennen lernen. Er traeumt von einem Leben Als Selbstversorger und hat bereits ein Stueck Land mit einer kleinen Huette gekauft. Leider teilt seine Frau seine Begeisterung fuers Landleben nicht. Seine Englischkenntnisse sind etwa so uebel wie meine Kenntnisse in Thai. Wenn er sagen moechte: „I forgot your name." Wuerde sein Gegenธber wohl eher „Fuck up your name." verstehen. Wir hatten eine Menge Spass zusammen und zeigten uns gegenseitig, auf welchen Frauentyp wir stehen. Dabei musste ich mein Vorurteil korrigieren, dass Thailaender Europaeerinnen unattraktiv finden.

Zurueck auf dem Parkplatz hatte ich eine massive Krise. Meine Batterien waren vollkommen leer und ich wollte mich nur noch irgendwo an einen kuehlen Ort hin legen. Zuvor musste ich jedoch noch eine 5 stธndige Autofahrt, Besichtigung von Pra Chuaps Farmland, Besuch einer Kristallgrotte und der Freundin des Mannes von Pra Chuaps Schwester (diese Dreierbeziehung scheint fธr Thailaender kein Problem zu sein) ueber mich ergehen lassen.


In meinem Leiden kamen mir mein Wissen ueber buddhistishce Gelassenheit und zahlrieche SMS mit Silke zu gute. Endlich in Bangkok angekommen fuhren wir an Chins Wohnsiedlung vorbei, um nach einer weiteren quaelenden Viertelstunde bei einem Massagesalon anzuhalten. Es folgte eine gute aber lieblose zweistuendige Massage im unterkuehlten Salon. Danach ging es endlich nach hause, wo ich voellig fertig ins Bett fiel und gleich einschlief, waehrend Chin wieder ewig fern sah.

18.4.09: Der Affenraub und die Fledermaeuse vom Khao Chong Pran

Eigentlich wollte Chin heute ganz frueh aufstehen, um mit mir und einem Schulfreund ein Wochenende in der Gegend von Kanchanaburi zu verbringen. Er konnte sich aber erst gegen halb neun von seinem Bettkissen trennen.

Nach einigem Suchen und zwei Handygespraechen fanden wir Pra Chuap in einem Aussenbezirk der Stadt. Auf meinen Wunsch hin fuhren wir zuerst Richtung Ratchaburi, weil sich dort geaess meinem Reisefuehrer ein interessantes Museum und sehenswerte Hoehlen befinden.
Nach laengerer Fahrt und einigem Suchen fanden wir das National Museum. Leider war es wegen Songran die ganze Woche geschlossen.

Khao Ngu soll "ein schoenes Beispiel fธr die gelungene Rekultivierung eines riesigen Steinbruchs" (Loose) sein. OK: Die Felsformationen haben ihren Reiz. Die Asphaltstrasse und die Pavillions sind typisch thaistyl. Die Seen sind veralgt und stinken und ueberall lungern Affen herum. Chin kaufte bei einem Jungen ein Beutel mit Maiskolben, um die posierlichen Tiere zu fuettern. Doch diesen dauerte das Prozedere zu lange, weshalb sich der Chef der Bande auf Chin stuerzte und ihm den Beutel so unsanft entriss, dass Chin einen Kratzer ab bekam und in Zukunft einen weiten Bogen um diese Geschoepfe machen wird.


Fuer einen Besuch der Khao Binn Hoehle verspricht Loose "die kleinen und grossen Stalktiten, eleganten Saeulen, durchbrochenen Gardinen und Tropfsteinwasserfaelle in riesigen Hallen werden von z.T. farbigen Lampen dezent, zuweilen etwas kitschig ausgeleuchtet." Mir bleiben vor allem die gegenueber der sowieso schon warmen Umgebung noch einmal gut 5 C hoehere Temperatur (warme Quelle im Inneren) und das kleine Maedchen in Erinnerung, das viel zu schnell vor uns her hastete und alle paar Meter die Namen der verschiedenen Steinstrukturen vor sich hin murmelte. Froh, diesem Vorhoelle entronnen zu sein, bezahlte Chin unserer "Fuehrerin" ein phantastisches Trinkgeld von 20 Baht.



Bei der Chumpon Hoehle stiegen wir erst gar nicht aus, weil vor dem Eingangsbereich wieder Affen herum lungerten und ich auch keine Lust auf ein weiteres Dreckloch hatte, zumal Looses Versprechungen fuer diese Hoehle weniger verlockend als fuer die letzte.



Weil es allmaehlich Abend wurde, fuhren wir zum Hoehepunkt des heutigen Tages. In den Hˆhlen (Tham) des Khao (Berg) Chong Pran sollen gemaess Loose rund 600'000'000 Fledermaeuse den Tag verbringen und diesen jeden Abend in einem riesigen Schwarm verlassen. (Ich bezweifle, dass diese Zahl richtig ist. Auch Surachit - ein ausgewiesener Kenner der Szene - nimmt an dass es wohl eher 1 Million Tiere sind.) Tatsaechlich waren wir nicht die Einzigen, die dem Schauspiel zusehen wollten und was wir sahen, kann ich wohl am besten mit dem Bild nebenan und folgendem Clip illustrieren. (comming soon) Das ganze soll ueber zwei Stunden dauern!


Nach einer halben Stunde brachen wir nach Kantschanaburi auf, um dort zu uebernachten.

17.4.09: Samba und Rock in der Deutschen Brauerei

Während ich mein Tagebuch schrieb, beendete Chin bei laut laufendem Fernseher und wiederholt mahnendem Wecker seine Schlafphase.

Nach einem sehr kargen Frühstück fuhren wir wieder ins Zentrum. Zu meinem Erstaunen zog Chin heute Jeans und T-Shirt anstatt der der dunklen Bürokleider an. Darauf angesprochen erklärte er, am Freitag sei bequeme Kleidung erlaubt. Es lebe die Lebenslust!

Im Zentrum gönnte ich mir zuerst eine frische Kokosnussmilch und ein Beutelchen Cashew-Kerne von ein Strassenstand. Danach warf ich einen Blick auf den Eingangsbereich des riesigen Aquariums im Untergeschoss des Siam Paragon. Sieht viel versprechend aus. Werde sicher Ramona und Lehmanns dort hin schleppen, wenn sie in den Sommerferien nach Thailand kommen.


Den nächsten Programmpunkt bildete eine Shoppingtour durch den Foodbereich des Einkaufszenters. Die angebotene Vielfalt ist atemberaubend. Von Emmentaler bis Sushi gibt es fast alles. Nur die von Silke bestellten Beutel mit Thaigewürz konnte ich nicht ausfindig machen.

Danach schlenderte ich bei 40 °C durch die Strassen. Schaute mir mögliche Unterkünfte an und fand ein billiges Internetkaffe, Kassiert hat ein kleines Mädchen, mit der ich ein paar Worte auf Thai wechselte. Erst nachdem ich ihr 5 Baht Trinkgeld gegeben hatte, bemerkte ich jedoch, dass sie mich beim Rückgeld um 10 Baht beschissen hatte. Mit einer Mischung aus Ärger und vergnügten Grinsen zog ich von dannen.



Den Schaden behob ich, indem ich den Preis eins bereits deutlich reduzierten Stativs für mein Fernrohr um 10 % herunter handelte. Natürlich kontrollierte ich dieses mal das Rückgeld und schaute auch noch, ob mir nicht das kleiner Modell eingepackt wurde, BEVOR ich das Geschäft verliess.

Um fünf traf ich Chin bei seinem Büro. Er stellte mich seinen Kolleginnen vor und fuhr anschliessend Richtung Norden. Nach einem Nachtessen in einer Tankstelle, kurvte er durch das riesige Gelände der Thammasat Universität.
Als nächstes holten wir seine Freundin Yui von der Arbeit ab. Sie stammt au einer begüterten Familie, ist Ärztin und Chin muss fleissig sparen, damit er ihr möglichst bald eine standesgemässe Hochzeit und eine Eigenheim bieten kann. Yui spricht sehr gut englich und wir unterhielten uns so prächtig, dass ich gegenüber von Chin fast einschlechtes Gewissen hatte. Sie Weil sie hungrig war und Lust auf Abendprogramm hatte, luden sie mich in German Brewery ein, obwohl ich bisher kein Bier angerührt hatte.



Die German Brewery ist eine grosse Halle im Nordosten der Stadt, in der jeden Abend Shows geboten und dabei gutes Essen neben selber gebrautem Bier geboten wird. Kaum waren wir abgesessen, wurde ein Gemisch aus chinesischen Tänzen, Bolero, Rock und Transvestiten-Schwank geboten. Unterdessen wurde unser Tisch mit einem halben Dutzend Teller voller Köstlichkeiten beladen, obwohl wir eigentlich bereits Abendbrot gegessen haben.



Zu später Stunde wurde Yui nach Hause gebracht und formlos (auch ohne Kuss oder Umarmung) verabschiedet.
Während ich einschlief schaute Chin noch lange fern.