Sonntag, 31. Mai 2009

28.5.09 John und das Goldene Dreieck

(Von diesem Teil der Reise habe ich momentan leider keine Bilder, weil die Speicherkarte meines Photoapparates spurlos verschwunden ist.)

Der Vormittag war für einen Ausflug nach Burma (Myanmar) reserviert. Ich konnte damit mein Visum um zwei Monate verlängern und den Rest der Gruppe lockte der Markt jenseits der Grenze. Im Büro der Grenzpolizei wollte ich eigentlich einen Witz machen, weil dort zwei Uhren hängen. Die eine zeigt korrekt die Uhrzeit Myanmars an, während die für die Thailändische Uhrzeit vorgesehene Uhr offenbar stehen geblieben ist. Doch ich hatte den Eindruck, die Grenzpolizisten hätten diesen Scherz nicht verstanden und weil ich bisher nichts Gutes vom Militär Myanmars gehört habe, verzichtete ich auf den Spass.

Auf der anderen Seite der Grenze empfingen uns sehr aufdringliche Händler und boten uns Zigaretten, Viagra und andere Köstlichkeiten an. Mit unfreundlichem Gesicht und unmissverständlichen Gesten hielt ich mir die Kerle vom Leib. Doch da Winai offenbar eine Spur Interesse ausstrahlte, folgten uns drei geschäftstüchtige Herren aus Schritt und Tritt. Weil mich das nervte und ich nicht ständig auf mein Geldbeutel aufpassen wollte, trennte ich mich von den Thais und erkundige den Markt alleine. Die vielen gefälschten „Markenartikel“ und kopierten Datenträger interessierten mich jedoch nicht besonders, weshalb ich mich hauptsächlich auf dem Früchte- und Gemüsemarkt aufhielt.

Gegen Mittag fuhren wir zum Dreiländereck zwischen Myanmar, Laos und Thailand. An diesem Ort, der als „Goldenes Dreieck“ touristisch vermarktet wird, findet man ein paar Shops, Ressorts und Boote, mit denen man sich auf dem Mekong herumfahren lassen kann.

Unser Ziel war das Anantare Resort & Spa Luxusressort (http://goldentriangle.anantara.com/). Hier betreibt John, der Engländer, welchen wir in Lamphang kennen gelernt hatten, ein Elephantencamp. Er hatte die ganze Gruppe zu einem Mittagessen und anschliessenden Besuch seiner Elefanten eingeladen.

Weil John noch in Chiang Rai war, besuchten wir den Aussichtspunkt mit den Shops am Dreiländereck und warteten anschliessend im Restaurant des Ressorts auf unseren Gastgeber. Das Restaurant ist so edel und die Preise sind dort so hoch, dass sich meine Mitreisenden nicht wohl fühlten. Anstatt wie sonst fröhlich zu plaudern, sassen alle schüchtern auf ihrem Stuhl und wechselten nur wenige, fast geflüsterte Worte. Mir selber gefiel die Anlage ausgesprochen. Alles vom Feinsten und geschmackvoll arrangiert und das Essen war köstlich.

VonJohn erfuhr ich einiges über das Geschäft mit Elefanten und über die politische Situation im Land. Während sich viele Elefantencamps redlich um ihre Elefanten kümmern, gibt es offenbar auch schwarze Schafe, welche Elefanten aus Myanmar importieren und z.B. in Bangkok bettelnd durch die Strassen ziehen lassen. Leider sind letztere politisch sehr einflussreich und können wirksame Massnahmen gegen solche Praktiken verhindern. Auch das Zertifizierungsmodul, welches Surachit mit seinen Leuten ausarbeitet, droht deshalb in einer Schublade des Auftrag gebenden Amtes zu verstauben. Es ist also zu hoffen, dass es den seriösen Elefantencamps, die ausgearbeiteten Standards durch zu setzen.

Neben dem kommerziellen Angebot von Elefanteausritten betreibt John noch Elefanten-Asyl. Hier leben Tiere, denen Menschen Übles angetan haben. Einer wurde z.B. in Bangkok von einem Auto angefahren und ein anderer musste zur Freude Schaulustiger jeden Abend eine Flasche Whisky trinken. Gemäss John trinken übrigens alle Elefanten sehr gerne Alkohol.

Nach diesem Besuch traten wir die Heimreise an und fuhren noch ca. vier Stunden Richtung Süden, bis wir in einem Hotel übernachteten. Während der Fahrt schauten wir uns zwei DVD’s mit den neusten Spielfilmen an, die Om für wenige Franken in Myanmar erworben hatte.

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