Mittwoch, 15. April 2009

Der Falang

Alles lief gut. Trotz verspätetem Abflug funktionierte das Umsteigen in Dubai problemlos. Die beiden Flüge waren ruhig und boten ein paar atemberaubende Blicke aus 10'000 m Höhe.

In Dubai schnappte ich mir eine aktuelle Zeitung, in der ich eine Karte mit den aktuellen Hotspots der Unruhen in Bangkok fand. Offenbar hat es am Morgan vor meinem Abflug mächtig gekracht. Gemeldet wurden 2 Todesopfer, über hundert Verletzte und eine weiterhin sehr gespannte Lage.

In Bangkok gelandet machte ich mir gerade Gedanken über die Suche nach einer Unterkunft, als Oo per SMS meldete, dass sie ihre Schwester (Mem) an den Flughafen geschickt habe. Das war eine tolle Überraschung! Mem stand mit einer Freundin mit einem deutlichen Schild gleich beim Eingang. Ich hatte kaum Zeit, sie ordentlich zu begrüssen. Entweder telefonierte sie oder ich wurde gerade von Oo via Handy instruiert.

Schnell war klar, dass wir beide keine Lust auf eine teure Taxifahrt hatten. Mem versicherte sich noch einmal, ob ich mir wirklich eine lange lange (Thais setzen Worte durch Verdoppelung in den Plural - genial einfach) Busfahrt zumute und schon gings in klimatisierten Bussen (Lobgesang auf die wärmende Jacke) los an den nördlichen Stadtrand von Bangkok.

Nach einer wirklich langen langen Busfahrt brachte uns schlieslich ein Taxi zu Mem nach Hause. Dort empfingen uns ein Rudel Hunde, zwei hübsche Katzen und ihr Freund inmitten von mehreren Aquarien mit wirklich grossen Fischen drin.

Was weiter geschah, erzähle ich wohl besser in Kurzform, sonst gibt noch der letzte Leser dieses Blogs auf.

Nachtessen nach längerem Suchen auf der Strasse. Beim Essen macht mir die Schärfe des Essens weniger aus als nach abgeschlossenem Verdauungsvogang.

Ärgerliche Verständigungsprobleme, weil meine Nervosität den Grossteil meiner Thaikenntnisse blockiert.

Kaufen einer SIM Karte und erste Anrufe in der Schweiz.

Übernachtung auf dem Fussboden des klimatisierten Schlafzimmers neben einem Hund, der mir einen Gutenascht-Schlecker mitten ins Gesicht verpasste und in der Nacht neben meinen Ohren gewräuschvoll eine Zeitung zerlegte.

Beim Verlassen des Schlafzimmers schlug mir an anderen Morgen die Hitze entgegen. Nach einigem Suchen fand ich meine Brille und die SIM-Karte wieder und konnte Kontakt mit Tatchapon und Surachit aufnehmen. Tathapon vereinbart mit Mem eine Übergabe des Falang (so nennen uns die Thailänder freundlich - Langnasen entspräche etwa der deutschen Bezeichnung Schlitzaugen) gegen Mittag. Surachit hat erst am nächsten Montag Zeit für ein Treffen.

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