Freitag, 1. Mai 2009

28.4.09 Blutsauger

Auf Anraten von Sara fuhr ich heute zum Wasserfall Ton Nga Chang im gleichnamigen Wildreservat. Bereits um 8 Uhr passierte ich den eingang in das Reservat. Die Beamten an der Sperre hatten wohl den Humor mit Loeffeln gegessen und wollten mir 200 Baht Eintritt abknoepfen. Als ich bereits wieder umkehren wollte, erklaerten sie mir mit einem breiten Grinsen, dass ich das Gebiet natuerlich wie alle kostenlos betreten duerfe.



Ich parkierte mein Motorrad beim Besucherzentrum und photographierte die ueblichen Informationstafeln und ein Relief des Gebietes. Angeblich soll es hier noch Tapire geben.
Dann machte ich mich an den Aufstieg zu den insgesammt 7 Stufen. Zu meiner grossen Freude, schafften es die wenigen Touristen nur bis Stufe 2. Danach war ich ganz alleine. Von Stufe zu Stufe wurde die Landschaft wilder und schoener und als sich der Trampelpfad schliesslich verlor, kaempfte ich mich mit dem Gefuehl eines grossen Entdeckers durch das dichte Unterholz weiter. Wenn mir von Zeit zu Zeit der Geruch von Raubkatzen in die Nase stieg, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich mich nun darueber freuen soll, so weit in die Wildnis vorgedrungen zu sein oder ob es nicht doch etwas leichtsinnig sei, sich unbewaffnet in das Revier eines Jaegers unbekannter Groesse zu begeben.



Bei einem Bad im glasklaren Bach entdeckte ich jedoch, dass mich schon ganz andere Jaeger gefunden hatten. Ein halbes Dutzend Blutegel delektierten sich schon genuesslich an meinen Beinen und liess sich nur ungern davon entfernen. Ich hatte seit langem wieder einmal das zweifelhafte Vergnuegen, fasziniert zu beobachten, wie lange das gerninnungshemmende Mittel im Speichel dieser Tiere den Blutfluss aus den kleinen Bisswunden aufrecht erhielt.



Auf dem Rueckweg entdeckte ich einen mit kleinen Fruechten behangenen Baum, der fleissig von mehreren bunten Vogelarten besucht wurde. Ich nutzte die Gelegenheit, meine ornithologischen Kenntnisse zu erweitern ausgiebig.

Zurueck in Hat Yai goennte ich mir wieder einmal eine Thai Massage. Allerdings muste ich beim Umziehen feststellen, dass meine Beine wieder blutverschmiert waren, weshalb ich mich fuer eine Notwaesche in die Toilette verzog.

Waehrend die geuebte Masseuse gerade meine Wirbelsaele zum Knirschen brachte, uebte ich mich in thailaendischer Konversation. Dabei fragte sie mich, ob ich auch noch eine Ping-Pong Massage moechte. In der Annahme, dass dies eine besonders lustiges Klopfen auf dem Ruecken sei, beantwortete ich diese Frage mit einem freundlichen Kopfnicken. Erst als ich aufgefordert wurde, mir fuer die bestellte Spezialmassage die Hose aus zu ziehen, bemerkte ich meinen Fauxpas und bekannte beschaehmt, dass ich nicht wusste, was eine Pingpong-Massage sei und eigentlich gar nicht an dieser Behandlung interessiert bin. Unter den spoettischen Blicken der Belegschaft, die sich sicher noch koestlich ueber diesen Frischling amuesiert hat, verliess ich wenig spaeter den Salon.

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