Mittwoch, 20. Mai 2009

17. - 19.5.09 Die zwei Tuerme

In den letzten drei Tagen kundschaftete ich den durch eine Asphaltsrasse, Forstwege und Trampelpfade gut erschlossenen Teil des Waldes aus. Immer in der Hoffnung, meine Liste der int Thailand beobachteten Vogelarten um einige der hier nachgewiesenen 260 Arten ergaenzen zu koennen. Diese Liste blieb allerdings mit einem Dutzend Arten recht duerfting. Dafuer sah ich aber ein paar imposante Gliederfuesser und ein Maushirsch, dessen Namen darauf beruht, dass er mit ca. 30 cm einer der kleinsten Paarhufer der Welt ist.





Ein besonderer Genuss war jeweils das Verweilen auf den beiden Beobachtungstuermen. Einer liegt mitten im Hauptquartier, der andere 2.5 km davon entfernt im fast unberuehrten "trockenen" immergruenen Wald (Anfuehrungszeichen deshalb, weil es waehrend meines Aufenthaltes mindestens einmal pro Tag kraeftig regnete und die Luftfeuchtigkeit dazu fuerte, dass meine Brillenglaeser standig beschlagen und frische Hemden nach Minuten nassgeschwitzt waren). Mit einer Hohe von gut 40 m erlauben sie es, die vertikale Struktur des Waldes zu erleben.


Wie einst in der Schule gelernt, weist dieser Wald drei Schichten auf: Eine recht dichte Strauchschicht, ein gescchlossene Schicht von Baumkronen, die nur wenig Daemmerlicht hindurch lassen und verstreut stehende Baumriesen mit schuetterer Krone.



Es gefaellt mir sehr gut hier. Die Station ist hervorragend gefuehrt. Kein herumliegender Muell, keine laermenden Lautsprecher, gut unterhaltenen Gebaeude und Wege, gute Kueche und sehr freundliches Personal. Als ich einmal bereits vor dem Fruehstueck loszog und erst nach Mittag wieder zurueck kam, wurde ich vom Kuechenpersonal besorgt und vorwurfsvoll empfangen. sie hatten mir extra ein American Breakfast aufgetischt und erwarteten natuerlich, dass ich dieses zusammen mit dem Mittagessen vertilgte.

Herr Taksin - der leiter der Station ist sehr ruehrig. er empfaengt pro Jahr ueber 80 Gruppen. von Schulklassen bis zu Blinden, denen er neben ein paar erholsamen Tagen einen Einblick in Bedeutung und Bedrohung des Urwaldes bietet. Dneben laufen mehrere Dutzend Forschungsprojekte diverser Gruppen. Trotzdem macht selbst die direkte umgebung der Station einen recht intakten Eindruck und herr Taksin nimmt sich fuer jeden Besucher, der dies wuenscht Zeit. Immer auf der Suche nach neuen Aktivitaeten sondierte er bei mir, ob ich nicht eine Studienreise fuer meine Schueler ins Biosphaerenrerservat Sakaerat organisieren koennte. Eigene kleine Forschungspeojekte, Mitarbeit auf Reisfeldern und Treffen mit thailaendischen Studenten wuerden organisiert.

Eine bsonders gelungene Idee finde ich, dass Schueler jeweils ihre Erlebnisse in der Station mit einer Zeichnung dokumentieren muessen. Diese werden dann im Speisesaal und inzwischen wegen Raumnot auch im Flur an Waende und Decke geklebt.

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