Mittwoch, 20. Mai 2009

20.5.09 Lost in paradise

Weil heute schon wieder mein letzter Tag im Sakaerat war, beschloss ich einem besonders langen und teilweise schwer erkennbaren Trampelpfad zu folgen. Ich brach am fruehen Mrgen auf zum Turm 2. Unterwegs traf ich wieder auf den Moench, der in der Naehe von Turm 2 in einem ordentlichen Haus wohnt. Ich zeigte ihm durch das Fernrohr den Bengalenvaran, der wie immer auf einem teilweise abgestorbenen Baumriesen die ersten Sonnenstrahlen genoss.



Weil der Moench auf seinem Weg fleissig Reis verstraeut, wird die Strasse von einigen Firebacks belagert. Den namen haben diese huehnergrossen Voegel wegen einer goltdenen Rueckenpartie erhalten, welche die Maennchen beim Imponieren zeigen. Die maennchen sind recht wagemutig und kamen bis auf zwei Meter zu, um mich maechtig anzudrohen.


Den morgen verbrachte ich trotz Sturm und nieselregen auf Turm 2, waehrend unter mir eine Gruppe Praktikanten Gestelle zusamenbaute, mit welchen das Fallaub fuer eine der zahlreichen Studien aufgefangen wird.

Nach einem Mittagsschlaefchen in 30 m Hoehe (darueber war es zu windig) nach ich den Trampelpfad in Angriff. Nach wenigen Metern traten die ersten Schwierigkeiten auf. Fleissige Leute haben alle Baeume nummeriert, vermutlich um deren Wachstum zu verfolgen und dabei zahlreiche Pfade hinterlassen. Mit etwas Glueck und dank vorhandenem Orientierungsvermoegen fand ich den richtigen Pfad wieder und folgte diesem gut 2 km lang. ich kam recht fix vorwaerts. Blieb immer mal wieder stehen und versuchte die Verursacher unterschiedlichster Toene im dickicht ausfindig zu machen. Laestig waren lediglich die zahlreichen Netze, die von teilweise recht grossen Spinnen auf Gesichtshoehe angelegt wurden.

Dann war ploetzlich fertig. Ich konnte keinen Weg mehr erkennen, hatte aber auch keine Lust umzukehren. Also bewegte ich mich im moderaten Zick-Zack auf Suchkurs Richtung Hauptquartier. Es ist faszinierend, wie langsam man abseit von Wegen in diesem Dickicht vorwaerts kommt und irgendwie schaffte ich es, die auf meiner Karte eingezeichneten Wege zu umgehen. Ich haette wohl den von Taksin angebotenen Kompass doch mitnehmen sollen. Es dauerte es gut 2 Stunden, bis ich auf den gesuchten Forstweg traf.

Als ich am Abend dem grinsenden Taksin von meinem Tag erzaehlte, bat er mich, in Zukunft wie seine Ranger nicht nur Wasser und Proviant sondern auch ein Funkgeraet der Station mit zu nehmen. Es sei schon vorgekommen, dass ein Ranger sich verirrte, als er sich nachtszum Pinkeln etwas zu weit vom Nachlager entfernt hat. Angesichts der recht giftigen Tausendfuesser, Skorpione und Schlangen macht es sicher keinen Spass, ungeschuetzt auf dem Waldboden zu uebernachten.

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